SPORTSCHIESSEN

Das Ziel beim Sportschiessen ist, die Mitte einer Zielscheibe unter grösst möglichem Einklang von folgenden Punkten zu treffen: 
  • Körper (Technik, Statik, Ruhe),
  • Geist (Kontrolle von Körper und externen Einflüssen wie Wind & Licht etc.)
  • Material (Sportgeräte, Ausrüstung) 

Der Athlet bildet dabei eine Einheit mit seinem Sportgerät. Dieses Ziel zu erreichen stellt extrem hohe Anforderungen an die Körperkontrolle, an die Kondition (ja, Sportschiessen braucht Kondition) und an die mentalen Fähigkeiten der Athleten.

Sportschiessen wird auch als Zielsport oder Präzisionssport bezeichnet. Sportschiessen wird im täglichen Sprachgebrauch oft als Synonym für die olympischen Gewehr Disziplinen 50m (umgangssprachlich «Kleinkaliber») und 10m («Luftgewehr») verwendet. So bezeichnen sich viele Vereine, welche diese Disziplinen betreiben, als «Sportschützen Vereine». So auch die Sportschützen Glattfelden. Unter dem Dach der ISSF (International Shooting Sport Federation, München) sind Schützinnen und Schützen aus 161 nationalen Verbänden zusammengeschlossen. Die Schweiz ist durch den Schweizer Schiesssportverband (SSV, Luzern) vertreten. 
 
Schiessen ist Einzelsport und Teamsport zugleich
Letztendlich zählt nur die Leistung jedes einzelnen Schützen. Egal, ob in einem Einzelwettkampf oder in einem Teamwettkampf (Gruppe, Mannschaft oder Verein). Der Schütze muss seine Leistung allein erbringen. Hinter jeder Einzelleistung steht aber immer auch eine Teamleistung. Trainer, Betreuer und auch die Schützenkameraden bauen sich gegenseitig auf, bilden sich gegenseitig weiter und motivieren sich zu Höchstleistungen. In Einzelwettkämpfen sind sie Gegner, im Team sind sie Verbündete – gemeinsam sind sie stark.
 

Olympisches Sportschiessen

Seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit ist Schiessen eine der teilnehmenden Sportarten. Im Verlaufe der Jahre haben sich die Disziplinen geändert. Von ursprünglich militärischen Schusswaffen und Distanzen (Armeegewehr, Armeepistole) erfolgte Schritt für Schritt der Wechsel zu den reinen Sportgeräten.
Die aktuellen Gewehr Disziplinen sind:
  • Kleinkalibergewehr (50m), 3x20 Schuss in drei Stellungen: kniend, liegend, stehend (Männer und Frauen)
  • Luftgewehr (10m), 60 Schuss (Frauen und Männer)
  • Mixed Team Luftgewehr (10m), je 30 Schuss pro Athletin/Athlet (2er Teams)

Daneben gibt es noch Sportpistole (25m), Luftpistole (10m) sowie jagdliche Disziplinen (Skeet, Trap).


Gewehr 50m – Kleinkaliber

Die Hauptsportart von uns Sportschützen ist das Schiessen mit dem Kleinkalibergewehr. Geschossen wir auf eine Scheibe in 50m Distanz zum Schützen. Die gebräuchlichste Schiessstellung ist liegend frei. Das Gewehr wird nur durch den Schützen gehalten und liegt nirgends auf. Im Jugendbereich und während der Grundausbildung kann auch liegend «aufgelegt» geschossen werden. Der übliche Vereinsschütze beschränkt sich auf diese Liegendstellung.
 
Weitere Schiessstellungen, für ambitioniertere Sportler, sind Kniend und Stehend. Gefordert werden diese Stellungen im Rahmen von speziellen Wettkämpfen. Bei Gruppenwettkämpfen (5 Schützen) müssen oft 2 Schützen kniend schiessen. Zudem gibt es Mehrstellungswettkämpfe – 2-Stellung (liegend/kniend) und 3-Stellung (kniend, liegend, stehend) – wo diese spezielle Schiessfertigkeit gefordert ist. KK/G50 wird üblicherweise während der Sommersaison von April bis Oktober in vorne geöffneten Schiessanlagen geschossen. In diesen Anlagen ist man den Winterungseinflüssen ausgesetzt und muss entsprechend mit Wind und Wetter umgehen können.
 
Vereinzelt gibt es Indooranlagen (Hallen), welche ganzjährig genutzt werden können. Wettkampfprogramme können bis 120 Wettkampfschüsse (3-Stellung) umfassen plus nochmals bis zu 45 Finalschüsse bei Meisterschaften. Dazu kommt eine unbestimmte Anzahl an Probeschüssen. Die Auswertung der Treffer erfolgt heute meist über elektronische Trefferanzeigen. Ausgewertet wird entweder in ganzen Ringen (1 - 10) oder Zehntelringen (0.1 – 10.9). Die Zehntelringe sind an Meisterschaften bei reinen Liegendprogrammen und Finalwettkämpfen üblich um Punktegleichheiten zu reduzieren.
 

Gewehr 10m – Luftgewehr

Durch das Schiessen mit dem Luftgewehr wird Sportschiessen zum Ganzjahressport. Wird doch mit dem Luftgewehr hauptsächlich in der Wintersaison geschossen. Die Schiessanlagen befinden sich «indoor» in entsprechend grossen Räumen. Witterungseinflüsse spielen dabei keine Rolle, weshalb auch mit den leichten «Diabolos» – so heissen die Luftgewehrkügelchen – eine hohe Präzision erreicht wird. Die Schiessstellung beim LG ist stehend frei. Sitzend, stehend mit fester oder beweglicher Auflage sind alternative Stellungen für bestimmte Alterskategorien (Jugend und Veteranen).
 
Selten wird auch kniend geschossen (Spezialwettkämpfe oder Wintertraining für KK-kniend). Wettkampfprogramme können bis 60 Wettkampfschüsse umfassen plus nochmals bis zu 24 Finalschüsse bei Meisterschaften. Dazu kommt eine unbestimmte Anzahl an Probeschüssen. Die Auswertung der Treffer erfolgt heute meist über elektronische Trefferanzeigen. Ausgewertet wird entweder in ganzen Ringen (1 - 10) oder Zehntelringen (0.1 – 10.9). Die Zehntelringe sind bei Meisterschaften und Finalwettkämpfen üblich um Punktegleichheiten zu reduzieren.
 

Bekleidung und Ausrüstung

Wie in jeder Sportart wird das Streben nach möglichst hohen Resultaten durch eine entsprechende Zubehörindustrie mit sinnvollen, nötigen Hilfsmitteln unterstützt. Um Chancengleichheit zu gewähren sind diese Hilfsmittel, wie auch die Sportgeräte selber, streng reglementiert. Die wichtigsten, also sinnvollen Hilfsmittel sind nachfolgend aufgelistet. 
 
Schiessjacke
Die Schiessjacke wird in jeder Schiessstellung verwendet. Sie stützt und stabilisiert den Körper der Athleten. Sie ist eine Massanfertigung und besteht aus unterschiedlichen Materialien. Wichtigste Regeln betreffen die Abmessungen und die Steifigkeit. 
 
Schiesshose
Die Schiesshose stabilisiert den Athleten in der Kniend- und Stehendstellung. Liegend sind Schiesshosen nur bei 3-Stellungswettkämpfen erlaubt. Die Schiesshose ist ebenfalls eine Massanfertigung, besteht aus unterschiedlichen Materialien.  
 
Schiessschuhe
Schiessschuhe weisen eine gerade, flache Sohle auf. Sie geben einen sicheren Stand und stabilisieren den Fuss in der Stehend- und Kniendstellung.  
 
Gewehr-Riemen
Liegend und kniend wird das Gewehr mit Hilfe des Gewehrriemens am Oberarm des Stützarms fixiert. Diese Verbindung nimmt das Gewicht des Gewehres auf und ermöglicht das Halten des Gewehres ohne grossen Kraftaufwand. 
 
Handschuh(e)
Ein Handschuh an der Stützhand verhindert Druckstellen und somit Schmerzen an der Hand. Allenfalls kann auch an der Abzugshand ein dünnerer Handschuh getragen werden. 
 
Schiessbrille
Ein gutes Auge ist extrem wichtig beim Sportschiessen. Fehlsichtigkeiten werden mit Schiessbrillen ausgeglichen. Dabei wird nur beim zielenden Auge ein korrigiertes Glas verwendet. Diese lässt sich mit dem speziellen Brillengestell optimal ausrichten um Verzerrungsfehler zu verhindern. 
 
Gewehrstativ
Für den Ladevorgang und bei Pausen zwischen den Schüssen wird in der Stehendstellung das Gewehr auf einer Ablage, dem Gewehrstativ, zwischengelagert. Das Gewehr lässt sich so wieder einfacher aufnehmen und in Zielrichtung bringen. 
 
Gewehrauflage
Die feste Gewehrauflage dient als Auflage für das Gewehr während dem Schiessen. Sie ist nur in den speziellen Disziplinen «Auflage» erlaubt. 

Gewehrauflage: Junge Athleten dürfen "Aufgelegt" schiessen. Das Sportgerät darf auf einer Auflage abgestützt werden.